Was ist WooCommerce? Ein WordPress E-Commerce Guide
Die Welt des E-Commerce wächst unaufhaltsam. Es gibt heute schätzungsweise 12 bis 24 Millionen E-Commerce Websites.
WooCommerce ist eine der führenden E-Commerce-Plattformen der Welt. Mit einem Marktanteil von mehr als 27% betreibt sie fast 13% aller E-Commerce Websites im Internet.
Darüber hinaus ist WooCommerce eine der unkompliziertesten Lösungen für die Erstellung und Verwaltung von E-Commerce-Websites auf WordPress und das alles auch noch gratis!
Von der Frage, was WooCommerce ist, über die Funktionen und Vorteile bis hin zu einer Anleitung zur Einrichtung eines Onlineshops; in diesem Artikel erklären wir alles Wissenswerte zur Plattform.
Was ist WooCommerce?
WooCommerce ist eine flexible Open-Source-Softwarelösung, die für WordPress-basierte Websites entwickelt wurde. Sie wird meistens für die Erstellung von Onlineshops verwendet.
Mit WooCommerce kann jeder seine herkömmliche Website in einen voll funktionsfähigen Onlineshop mit allen erforderlichen E-Commerce-Funktionen verwandeln.
Dank WooCommerce lassen sich Onlineshops einfach verwalten. Von der Einrichtung von Produktanzeigen über die Verwaltung von Bestellungen bis hin zur Akzeptanz mehrerer Zahlungsweisen.
Noch besser: Das Ganze ist kostenlos! WooCommerce wird ganz einfach aus dem offiziellen WordPress-Plugin-Verzeichnis heruntergeladen.
WooCommerce bietet zudem eine anfängerfreundliche Benutzeroberfläche. Man muss kein IT- oder Code-Experte sein. Auch deshalb entscheiden sich viele Unternehmen für WooCommerce.
Nach Angaben von Barn2 laufen heute bereits etwa 3,8 Millionen Onlineshops mit WooCommerce. Darunter Einzelhändler, Buchläden, Banken oder Spendenagenturen.
Die Plattform wurde 2011 von einem Unternehmen namens WooThemes ins Leben gerufen. 2015 übernahm dann Automattic, die Muttergesellschaft von WordPress.
Nach der Integration von WordPress beschleunigte sich das Wachstum von WooCommerce. Bis heute ist Automattic ein aktiver Entwickler von WooCommerce und seinen Erweiterungen.
Die wichtigsten Funktionen
Das beliebte E-Commerce-Plugin bringt zahlreiche praktische Funktionen mit sich:
1. Produktmanagement
Bei der Gründung eines Onlineunternehmens ist die Verwaltung und Sortierung des Inventars der eigenen Produkte eine der schwierigsten Aufgaben.
Mit WooCommerce können für jedes angebotene Produkt Typen und Kategorien hinzugefügt werden. Das erleichtert die Produktverwaltung.
Außerdem können Produkte nach Belieben verändert werden, indem bestimmte Attribute, wie Größe, Farbe oder andere Typen und Kategorien, hinzugefügt werden.
Wer Preise oder Bestände für die Lagerverwaltung reduzieren will, kann sogar Sonderangebote wie Preisnachlässe und Promotionen einrichten.
2. Shopping-Regeln
WooCommerce enthält eine Einkaufsregelfunktion, die an die Bedürfnisse des Verkäufers angepasst werden kann, um Käufern die Bestellungen zu erleichtern.
Diese Funktion ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, Customer-Journeys zu definieren.
Angefangen vom Bestellvorgang über die Bezahlung bis hin zur Rückerstattung der Produkte
3. Auftragsverwaltung
Mit der Auftragsverwaltungsfunktion können Anwender alle vom Kunden gesendete Aufträge leicht überwachen. Auch Offline-Bestellungen können manuell erstellt werden
4. Verkaufsberichte
WooCommerce enthält einen eingebauten Sales-Report. Sollte der Standardbericht aber zu simpel erscheinen, können auch Erweiterungen installiert werden.
Einige Erweiterungen ermöglichen das Exportieren von Berichten in Excel- oder CSV-Dokumente. So können die Berichte und Daten dann mit externen Tools tiefer analysiert werden.
Für die Gewinn-Verlust-Rechnung ist das “Cost of Goods” Plugin von Skyverge die ideale Lösung.
5. Flexible Zahlungen
WooCommerce ermöglicht zudem eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten wie Nachnahme (COD), Banküberweisungen, digitale Zahlungen und weitere.
Die angebotenen Zahlungsmethoden können mit anderen beliebten Zahlungsgateways wie Doku, Paypal und Stripe integriert werden.
Wer sollte WooCommerce benutzen?
Ob sich WooCommerce lohnt, hängt von der Art von Website, die entwickelt werden soll und dem verwendeten CMS (Content-Management-System) ab.
Wie der Name schon sagt, ist WooCommerce für die Erstellung von E-Commerce-Websites gedacht. Da es auf WordPress basiert, muss also auch dieses CMS verwendet werden.
Für jeden, der einen Onlineshop auf WordPress plant, ist dieses Plugin ein Muss. Es ist kostenlos und hat viele Vorteile.
Darüber hinaus können wir mit WooCommerce auch so ziemlich alles verkaufen. Egal ob physische Waren, digitale Produkte, Reservierungen oder ganz andere Dienstleistungen.
Folgende Anwendertypen profitieren besonders von WooCommerce:
- Jeder, der einfach, aber professionell einen Onlineshop einrichten will.
- Unternehmen, die simpel und schnell selbst eine E-Commerce-Plattform aufbauen wollen.
- Nutzern, denen die komplette Kontrolle über alle Transaktionen auf ihren Shops wichtig ist.
- Jeder, der seine WordPress-Seite in einen voll funktionsfähigen Onlineshop umwandeln möchte.
Die Vorteile von WooCommerce
Für alle, die das alles noch nicht überzeugt hat, stellen wir im Folgenden weitere wesentliche Vorteile von WooCommerce vor:
- Entwickelt für WordPress. WooCommerce bietet eine nahtlose und einfache Integration mit WordPress, da es genau hierfür entwickelt wurde.
- Jede Art von Produkten verkaufen. WooCommerce ermöglicht den Verkauf beliebiger Produkte. Angefangen von physischen oder digitalen Produkten bis hin zu Onlinediensten und vielem mehr.
- Vollständige E-Commerce Funktionen. Das Plugin bietet viele nützliche E-Commerce-Funktionen für eine reibungslose Transaktion zwischen Händlern und ihren Kunden.
- Mobile-friendly. WooCommerce bietet zudem viele mobilfreundliche Themes, sowohl bezahlte als auch kostenlose. Das ist sowohl für die Nutzererfahrung als auch für die Suchmaschinenoptimierung wichtig.
- Robuste Sicherheit. Das Plugin schützt Daten vor allen fremden Plattformen. Alle Transaktionen zwischen Händlern und ihren Kunden werden automatisch abgesichert.
- Gute Dokumentation. WooCommerce bietet umfassende Anleitungen und Dokumentationen zu einer Vielzahl von Fragestellungen. Besonders für Webentwickler nützlich.
- Vollständig anpassbar. Alle mit WooCommerce betriebenen Shops können beliebig angepasst werden. Darüber hinaus können Benutzer auch ihr AJAX für eine dynamische Website anpassen.
- Community Unterstützung. Es gibt zwar keinen offiziellen Kundensupport, dafür hat WooCommerce aber eine wachsende globale Community, die stets bereit ist, bei Problemen zu helfen.
- Gratis und kostenpflichtige Erweiterungen. Ein Vorteil der WooCommerce-Erweiterungen ist, dass sie es Anwendern ermöglichen, ihren Shop mit verschiedenen Funktionen und Integrationen anzupassen.
Erste Schritte mit WooCommerce
Jetzt, da wir die Vorteile von WooCommerce für das Online-Geschäft kennen, geht es im nächsten Schritt an die Anwendung.
Die gute Nachricht ist, wer mit WordPress-Plugins allgemein vertraut ist, wird auch mit der Erstellung von Onlineshops mit WooCommerce keine Probleme bekommen.
Alles, was es für die Anpassung des Onlineshops braucht, findet sich dank der übersichtlichen Benutzeroberfläche direkt auf dem Dashboard.
Da WooCommerce ein WordPress-Plugin ist, muss natürlich zuerst WordPress auf dem Webserver installiert sein.
Schritt #1: WordPress installieren
Wer WordPress bereits auf dem Webserver installiert hat, kann direkt mit den nächsten Schritten dieses Tutorials fortfahren.
Glücklicherweise dauert die WordPress-Installation nur ein paar Minuten, vor allem für diejenigen, die einen Webhoster haben. Diese Dienstleister bieten in der Regel einen Auto-Installer.
Wer WordPress manuell auf seinem Webserver installieren muss, findet auf WordPress.org eine offizielle Dokumentation mit Skripten und einer ausführlichen Anleitung.
Sobald die reguläre WordPress-Installation abgeschlossen ist, besteht der nächste Schritt darin, eine Website zu erstellen und diese mit der gewünschten Domain-Adresse für den Onlineshop zu verbinden.
Für jeden, der plant, in Zukunft einen mehrsprachigen Shop zu erstellen, haben wir auch Artikel über die Erstellung von Multisite-Netzwerken und mehrsprachigen Websites geschrieben.
Schritt #2: WooCommerce installieren
Nachdem die Website eingerichtet ist, gilt es im nächsten Schritt, das WooCommerce Plugin aus dem offiziellen WordPress Plugin-Verzeichnis zu installieren und zu aktivieren.
So geht’s:
- Wir melden uns im WordPress-Adminbereich an, indem wir Benutzernamen und Passwort eingeben.
- Wir gehen zum Menü Plugins auf der linken Seite des WordPress-Adminbereichs.
- Auf der Seite mit den Plugins klicken wir auf die Schaltfläche „Installieren”.
- Wir geben „WooCommerce” in das Plugin Suchfeld ein und klicken auf „Jetzt installieren”.
- Nach Abschluss des Installationsvorgangs klicken wir auf die Schaltfläche „Aktivieren”.
Sobald der Aktivierungsprozess abgeschlossen ist, sollte das WooCommerce-Plugin auf der WordPress-Website installiert und einsatzbereit sein!
Schritt #3: Einrichten Ihres WooCommerce Shops
Nach dem Abschluss der Installation erscheint eine Willkommensnachricht und das WooCommerce-Setup-Wizard-Tool auf dem Bildschirm.
Um nun einen neuen Shop mit WooCommerce einzurichten, klicken wir auf die Schaltfläche Einrichtungsassistent. Wer die Seite versehentlich übersprungen hat, findet den Einrichtungsassistenten auf der Hilfeseite.
Im ersten Schritt werden wir aufgefordert, Angaben zum Standort des Geschäfts einzugeben. Hier müssen Benutzer ihre Ladenadresse, Land, Stadt, Postleitzahl und eine Admin-E-Mail-Adresse angeben.
Im zweiten Schritt fragt WooCommerce nach der Branche, in der das Geschäft tätig ist. Hier stehen viele Optionen zur Verfügung, angefangen bei Mode, Gesundheit, Schönheit bis zu Elektronik usw.
Nachdem wir auf „Weiter” geklickt haben, wird im dritten Schritt geklärt, welche Arten von Produkten in den Shop aufgenommen werden sollen. Mit WooCommerce können physische Artikel und Downloads kostenlos angeboten werden.
Für andere Produkttypen gilt folgende Preisaufteilung:
- Abonnements— $16.58 pro Monat
- Mitgliedschaften — $16.58 pro Monat
- Buchungen — $20.75 pro Monat
- Pakete — $4.08 pro Monat
- Anpassbare Produkte — $4.08 pro Monat
Als Nächstes wird der Nutzer aufgefordert, seine Unternehmensdaten einzugeben. Wir werden gefragt, wie viele Produkte wir im Shop anzeigen möchten und ob wir sie auch anderswo verkaufen.
Wir aktivieren die Option “Add recommended business features to my site” und fahren mit dem letzten Schritt fort, in dem wir ein kostenloses Theme für den Shop auswählen.
Das war’s! Sobald ein Theme ausgewählt ist, wendet WooCommerce es automatisch auf der Website an. Wir werden auf die Homepage von WooCommerce weitergeleitet, wo wir weitere Anpassungsmöglichkeiten finden.
Schritt #4: Produkte hinzufügen und verwalten
Der Shop ist eingerichtet. Der nächste Schritt vor der Veröffentlichung ist das Hinzufügen und Verwalten der Produkte, die verkauft werden sollen.
Bevor es jedoch weitergeht, muss klar sein, was Produktkategorien, Attribute und Typen in WooCommerce sind.
Hier eine kurze Erklärung für jedes Element:
- Mit einer Produktkategorie lassen sich Produkte mit ähnlichen Eigenschaften gruppieren. In WooCommerce können wir so viele Kategorien wie nötig erstellen und sie jederzeit bearbeiten.
- Attribute filtern Produkte nach Größen, Farben, Materialien und Ähnlichem. Die Attribute können für jedes Produkt oder für den gesamten Shop festgelegt werden.
- Produkttypen definieren, welche Art von Produkten verkauft werden. WooCommerce hat mehrere vordefinierte Produkttypen.
Das Hinzufügen und Verwalten von Produkten in WooCommerce ist ebenfalls einfach. Vor allem, für jeden, der mit der Funktionsweise des WordPress-Dashboards vertraut ist.
Wir gehen zum Menü „Produkte” auf der linken Seite des Dashboards und klicken auf die Schaltfläche „Erstellen” oder „Neues Produkt hinzufügen”.
Dann füllen wir den Produkttitel aus und fügen in der Beschreibung relevante Informationen über das Produkt hinzu. Anschließend kann die Seite mit den Produktdaten eingerichtet werden.
Auf dieser Seite können Verkäufer ihre Produkte nach Bedarf definieren und anpassen. In diesem Beispiel haben wir unsere Waren als einfachen Produkttyp kategorisiert.
Hier erklären wir die einzelnen Menüpunkte im Produktdaten-Feld genauer:
Menü | Funktion |
Allgemeine Seite | Zur Festlegung des Preises für die Produkte. Hier können ermäßigte Preise festgesetzt und Verkäufe für bestimmte Zeiträume geplant werden. |
Lagerbestand | Zur Angabe der Lagerhaltungseinheit (SKU) eines Produkts und zur Überprüfung, ob ein Artikel verfügbar ist (in stock) oder nicht (out of stock). Wer Artikel einzeln und nicht alle auf einmal verkaufen möchte, wählt hier die Option “Nur einzeln verkaufen”. |
Versand | Um Informationen über die Abmessungen, das Gewicht und die Kategorie der Waren zu vermerken und die Schätzung der Lieferung zu erleichtern. |
Verlinkte Produkte | Ermöglicht verwandte Produkte hinzuzufügen und ähnliche Artikel zu bewerben. Up-Selling und Cross-Selling können Umsätze erhöhen. |
Eigenschaften | Dem Produkt können Attribute und bei Bedarf benutzerdefinierte Eigenschaften hinzugefügt werden. |
Erweitert | Unter anderem zum Erstellen von Kundendatensätzen und zum Aktivieren oder Deaktivieren von Produktbewertungen. |
Als Nächstes füllen wir die erforderlichen Felder aus, fügen Bilder hinzu, um die Produkte attraktiver zu gestalten, und klicken auf die Schaltfläche Veröffentlichen, sobald alles fertig ist.
Auf der Seite „Produkte” können wir dann alle Produkte managen. Hier gibt es die Möglichkeit, ein Angebot zu bearbeiten, zu löschen, zu kopieren und zu markieren – einzeln oder in einer Massenaktion.
Schritt #5: Rabatte verwalten
Rabatte sind bekanntlich eine der besten Möglichkeiten, Umsätze zu steigern. WooCommerce erleichtert Verkäufern das Einrichten von Gutscheinen.
Dazu gehen wir einfach auf die Seite Coupons. Dort können bestehende Gutscheine bearbeitet oder neue dem Shop hinzugefügt werden.
Schritt #6: Aufträge verwalten
Sind alle Produkte und Rabatte eingerichtet, geht es jetzt daran, die Bestellungen zu verwalten.
Bei WooCommerce sehen und verwalten wir alle eingehenden Bestellungen, indem wir auf das Menü „Bestellungen” auf der linken Seite des WordPress-Dashboards klicken.
Immer, wenn ein Kunde nach dem Einkauf den Bestellvorgang abschließt, wird auf dieser Seite eine neue Bestellung angezeigt. Hier können wir auch ganz einfach den Bestellstatus von Kunden aktualisieren.
Jede Bestellung hat eine eindeutige ID, die mit verschiedenen Details ausgefüllt ist – Kunden-E-Mail, Kontaktnummer, Adresse, Zahlungsmethode und so weiter.
Schritt #7: Reports einrichten
Verkäufer erhalten mit der Funktion „WooCommerce Berichte” im Menü auf der linken Seite tiefere Einblicke in die Leistung des Shops.
Hier erhalten wir Informationen über die Anzahl der Warenkäufe, den Bruttoumsatz, den durchschnittlichen Tagesumsatz und andere Statusinformationen.
Sogar Statistiken für einzelne Produkte, Produktkategorien, Gutscheine, Kunden und Gäste usw. lassen sich anzeigen.
Auch das ist ganz einfach! Man wählt den Zeitraum, für den man den Bericht benötigt, und klickt dann auf die Schaltfläche „Los”.
Also, was genau ist WooCommerce?
Woocommerce ist ein kostenloses Plugin zur Erstellung eines Onlineshops auf WordPress. Es bietet eine ganze Reihe von E-Commerce Funktionen.
Mit dem Plugin können Benutzer einfach Produkte präsentieren, und sie dann entsprechend ihren Wünschen auf der Verkaufswebsite angepassen.
Woocommerce wird von Einzelpersonen sowie Unternehmen verwendet, die problemlos ihre eigene Onlineverkaufsplattform erstellen möchten.
Hier einige der wichtigsten Vorteile von WooCommerce:
- Vollständig anpassbar
- Große Flexibilität
- Zuverlässige Sicherheitsfunktionen
- Gut dokumentiert
- Community-Unterstützung
- Kostenlose Erweiterungen